SketchUp Studio: Modellieren & fotorealistisches Rendern mit V-Ray

Wer SketchUp bislang als reinen Modellierer kannte, erlebt mit SketchUp Studio eine andere Größenordnung: Das Abo bündelt SketchUp Pro und mehrere Zusatzmodule, die den Weg von der Bestandsaufnahme bis zur präsentationsreifen Visualisierung abdecken – und das zu einem niedrigeren Preis als der Einzelkauf von SketchUp Pro und V-Ray-Solo-Lizenz.

Was beinhaltet SketchUp Studio – mehr als „Pro + V‑Ray“

  • SketchUp Pro Desktop + Web‑Version
    gewohntes CAD‑Modellieren inklusive LayOut für Pläne.

  • V‑Ray for SketchUp
    fotorealistisches Rendern, Chaos Cosmos‑Bibliothek, V‑Ray Vision für Realtime‑Previews.

  • Scan Essentials
    Punktwolken in SketchUp einlesen, zuschneiden, ausrichten und direkt nachmodellieren.

  • Revit Importer
    .rvt‑Dateien nativ öffnen, saubere Komponentenstruktur, leichte Geometrie.

  • Trimble Connect
    Cloud‑Speicher und Kollaboration.

Damit deckt Studio die komplette Kette vom Laserscan bis zur finalen Visualisierung ab. Achtung: Studio läuft nur auf Windows; Mac‑Anwender greifen weiterhin zu SketchUp Pro.

Preisvergleich in aller Kürze

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (April 2025) ist der UVP von SketchUp Studio 722 € pro Jahr (netto). Separat gebuchte Abos für SketchUp Pro (337 € netto) und V‑Ray Solo (454,80 € netto) summieren sich auf 791,80 € – ohne Scan Essentials oder Revit‑Importer. Studio ist also nicht gratis, aber deutlich wirtschaftlicher.

Für wen lohnt sich Studio?

  • Architekten, Innenarchitekten, Ingenieure:
    Entwurf bis Render ohne Software-Wechsel.

  • Produkt- und Möbeldesigner:
    Echtzeit-Material- und Lichtstudien.

  • Visualisierungsspezialisten oder Freelancer:
    Ein Abo, klare Kosten; zusätzlich Scan Essentials für Punktwolken.

  • Planungsbüros mit BIM-Workflow:
    Revit-Importer plus IFC-Export runden das Paket ab.

Punktwolken, Revit‑Modelle und Render in einem Workflow

Hat man Scan Essentials installiert, lässt sich eine terrestrische Laserscan‑Datei direkt in SketchUp laden. Die Punktwolke dient als „digitales Aufmaß“: Linienfang erlaubt das saubere Nachzeichnen von Wänden, Sparren oder Geländekanten. Wer dagegen bestehende Revit‑Planungen übernehmen muss, öffnet die .rvt‑Datei mit dem Revit Importer: Geschosse, Familien und Materialien werden automatisch in Gruppen, Komponenten und Tags umgesetzt.

Sobald die Geometrie steht, übernimmt V‑Ray: In V‑Ray Vision prüft man schnell Material‑ und Lichtstimmungen, wechselt dann für das finale Rendering in den Produktions‑Modus – alles ohne den SketchUp‑Arbeitsbereich zu verlassen.

Installation von V-Ray über SketchUp Studio

 

  1. Anmelden:
    Auf sketchup.com einloggen und das Account‑Management‑Portal öffnen.

  2. Download starten:
    Unter „Meine Apps > SketchUp Studio“ die Kachel „V‑Ray for Windows“ herunterladen.

  3. Setup ausführen:
    EXE öffnen, EULA bestätigen, Installation starten. Wer eine ältere V‑Ray‑Version hat, deinstalliert sie vorher.

  4. Lizenz verknüpfen:
    Nach Ende des Setups öffnet sich automatisch http://localhost:30304. Ein Klick auf „Continue with Trimble“ genügt, um Chaos‑ und Trimble‑Konto zusammenzuführen.

  5. SketchUp starten:
    Erscheinen die V‑Ray‑Toolbars, ist alles erledigt.

ACHTUNG:

Wenn auf deinem Rechner noch eine ältere V-Ray-Version liegt, deinstalliere sie vorher, sonst kann der neue Installer die Lizenz nicht korrekt mit deinem Studio-Abo verknüpfen. Nach Abschluss öffnet sich automatisch der lokale Chaos License Server im Browser; hier genügt ein Klick auf „Continue with Trimble“, um dein Trimble-Konto mit dem neu angelegten Chaos-Account zu verknüpfen.

Starte anschließend SketchUp: Tauchen die V-Ray-Toolbars auf, ist alles bereit zum Rendern.

Lizenz‑Konflikte bei doppelten Chaos‑Konten lösen

Viele Anwender hatten schon vor Studio einen eigenen Chaos‑Account mit identischer E‑Mail‑Adresse. Meldet V‑Ray deshalb „Lizenz nicht gefunden“, hilft dieser Kurz‑Reset:

  1. Browser → http://localhost:30304

  2. Online Licensing → Deactivate / Sign Out

  3. Wieder Online Licensing → Enable / Sign In und diesmal das Trimble‑verknüpfte Konto wählen

  4. SketchUp neu starten – V‑Ray erkennt die Studio‑Lizenz.

Wenn die Seite nicht erreichbar ist, License Server neu installieren und bei der Setup‑Routine „Add firewall exception“ aktivieren, damit Port 30304 offen ist.