Heute kommt eine persönlich traurige Nachricht. Ss ist mal wieder soweit. Maxon hat nun offiziell bestätigt unsere Freunde vom kleinen Berliner Unternehmen "Laubwerk" zu übernehmen.
"Laubwerk und Maxon bündeln ihre Kräfte und stellen Maxon Hunderte von detaillierten und authentischen 3D-Pflanzen-Assets, -Materialien und -Werkzeugen zur Verfügung."
Maxon bezeichnet die Akquisition als Erweiterung
Heute kommt eine persönlich traurige Nachricht. Es ist mal wieder soweit. Maxon hat nun offiziell bestätigt unsere Freunde vom kleinen Berliner Unternehmen "Laubwerk" zu übernehmen.
"Laubwerk und Maxon bündeln ihre Kräfte und stellen Maxon Hunderte von detaillierten und authentischen 3D-Pflanzen-Assets, -Materialien und -Werkzeugen zur Verfügung."
Maxon bezeichnet die Akquisition als Erweiterung seiner "Familie innovativer Werkzeuge". Doch bei genauer Betrachtung wirft dieser Schritt Fragen über die Zukunft von Innovation und Wettbewerb im 3D-Markt auf.
Die Gute Nachricht für Maxon One User
Abonnenten von Maxon One haben bereits direkt im Cinema 4D Asset Browser Zugriff auf eine Auswahl der für Redshift geeigneten Bäume und Pflanzen von Laubwerk. Diese Initiative ist Teil des laufenden Capsules-Projekts von Maxon, das darauf abzielt, Artists mit grundlegenden Assets auszustatten, um ihre Kreativität anzuregen und ihre Vorstellungen effizienter zu verwirklichen. Nach der Integration von Laubwerk werden Abonnenten in Zukunft Zugriff auf eine noch größere Auswahl an Assets haben.
Über Laubwerk
Laubwerk ist ein innovatives Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Bereitstellung von hochwertigen 3D-Pflanzenmodellen spezialisiert hat. Mit Sitz in Potsdam, bietet Laubwerk Softwarelösungen und digitale Inhalte an, die Architekten, Landschaftsplanern und Visualisierungsprofis helfen, realistische Pflanzen in ihre Projekte zu integrieren. Die Produkte von Laubwerk zeichnen sich durch ihre hohe Detailgenauigkeit und Benutzerfreundlichkeit aus, was es den Anwendern ermöglicht, beeindruckende und naturgetreue Visualisierungen zu erstellen. Durch den Einsatz modernster Technologien und kontinuierlicher Innovation hat sich Laubwerk einen festen Platz in der Branche erarbeitet.
Entwicklung im 3D Markt
Laubwerks PlantKits, die durch einfache Handhabung und realistische Ergebnisse überzeugen, füllten eine wichtige Lücke in einem Markt, der oft von hochkomplexen Softwarelösungen dominiert wird. Mit der Integration in Maxons Portfolio stellt sich die Frage, ob Laubwerks Innovationskraft in einem großen Konzernumfeld erhalten bleibt.
Innovation oder Integration?
Maxon präsentiert die Übernahme als Gewinn für die gesamte Branche. Die Expertise von Laubwerk soll in die bestehende Maxon-Produktpalette integriert werden, was zweifellos Vorteile für Maxon-Kunden bietet. Doch diese Argumentation hat aus unserer Sicht Schwächen. Wir als software3D handeln seit über 20 Jahren mit 3D Software und sehen immer wieder das gleiche Muster der großen Player.
- Zum Einen wird durch die Integration von Laubwerk in Maxon ein weiterer unabhängiger Anbieter aus dem Markt genommen. Dies reduziert den Wettbewerb und kann langfristig zu einer Monopolisierung führen.
- Zum Anderen tendieren in großen Konzernen ehemals unabhängige Teams dazu, sich an die strategischen Ziele des Mutterkonzerns anzupassen. Die Bereitschaft, radikale Innovationen zu verfolgen, kann dabei verloren gehen.
Monopolisierung im 3D Markt
Die Übernahme kleinerer Softwareanbieter ist im 3D-Markt keine neue Entwicklung. Ein prominentes Beispiel ist e-on software, bekannt für Vue, eine Software für Landschafts- und Umgebungsdesign. Nach der Übernahme durch Bentley Systems hat sich das Produkt zwar weiterentwickelt, jedoch auch stark an die übergeordnete Strategie des Mutterkonzerns angepasst. Der erste Schritt war dass man sich nur noch auf Profi-Studios und Hollywood konzentriert hat und die Software für kleinere Artists zu teuer und komplex wurde. Nachdem man dann quasi die eigene Basis verloren hat und Vue nicht mehr rentabel war, hat man die Entwicklung eingestellt und sich neue Ziele gesteckt. Am Ende gibt es besonders im Bereich der Pflanzen- und Landschaftssoftware kaum noch eigenständige Anbieter. Viele innovative Lösungen sind entweder in größere Produkte integriert worden oder komplett verschwunden.
Das führt dazu, dass Anwender zunehmend von wenigen großen Anbietern abhängig werden – und diese dann durch die Subscription (Mietlizenzen) auch noch in eine Preisabhängigkeit kommen und Software kaufen müssen, die sie in der Komplexität gar nicht benötigen.
Ironie von Maxon und Nemetschek
Interessanterweise ist Maxon selbst nicht so unabhängig, wie es oft wirkt. Als Tochterunternehmen des deutschen Softwarekonzerns Nemetschek ist Maxon Teil eines viel größeren Systems. Nemetschek, bekannt für CAD- und BIM-Lösungen, verfolgt eine Strategie der Expansion durch Akquisition, ähnlich wie Autodesk oder Adobe. Es ist schon ironisch, dass ein "großer Player" wie Maxon selbst in einem größeren Konglomerat eingebettet ist, und wenn ich mir die persönliche Entwicklung der letzten 20 Jahre in der Zusammenarbeit mit Maxon anschaue sieht man ganz klar wie aus dem "kleinen, familiären Maxon" ein Konzern wurde und dabei viele Werte und Innovationskraft durch Konzernvorgaben und Umsatz über Bord werfen musste. Und wer weiß wie lange Nemetschek das rentabel findet und ob Maxon selbst nicht irgenwann aufgehübscht und bspw. an Adobe verkauft wird. Das Gerücht gibt es ja schon ewig.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Die Übernahme von Laubwerk durch Maxon illustriert einen klaren Trend: Die Konsolidierung der Branche schreitet voran. Während Maxon und andere große Player dies als positiven Schritt verkaufen, der die "Familie innovativer Tools" stärkt, sollten Anwender kritisch hinterfragen, ob dieser Prozess wirklich Innovation fördert. Ein diverser Softwaremarkt ist entscheidend, um Kreativität und Innovation zu bewahren. Die Konzentration auf einige wenige Anbieter könnte langfristig dazu führen, dass bestimmte Anforderungen von Künstlern und Designern nicht mehr ausreichend bedient werden und man vor allem durch die Subscriptions in eine finanzielle Abhängigkeit kommt Software zu nutzen, die in der Dimension gar nicht benötigt wird.
Aber bleiben wir realistisch. Egal was ich hier schreibe oder denke. So ist der Markt und das können wir kritisieren oder hinterfragen, aber nicht ändern. Die Übernahme von Laubwerk durch Maxon mag auf den ersten Blick als Erfolg erscheinen, doch bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass dieser Schritt Teil eines größeren Trends ist, der die Diversität in der 3D-Softwarelandschaft gefährdet. Während Maxon von der Integration profitieren dürfte, bleibt abzuwarten, ob Laubwerks innovative Ansätze in diesem neuen Kontext weiterhin florieren können.
Für die Community der 3D-Künstler und Designer wird es immer wichtiger, wachsam zu bleiben und unabhängige Anbieter zu unterstützen, um Innovation und Vielfalt langfristig zu sichern.
seiner "Familie innovativer Werkzeuge". Doch bei genauer Betrachtung wirft dieser Schritt Fragen über die Zukunft von Innovation und Wettbewerb im 3D-Markt auf.Die Gute Nachricht für Maxon One User
Abonnenten von Maxon One haben bereits direkt im Cinema 4D Asset Browser Zugriff auf eine Auswahl der für Redshift geeigneten Bäume und Pflanzen von Laubwerk. Diese Initiative ist Teil des laufenden Capsules-Projekts von Maxon, das darauf abzielt, Artists mit grundlegenden Assets auszustatten, um ihre Kreativität anzuregen und ihre Vorstellungen effizienter zu verwirklichen. Nach der Integration von Laubwerk werden Abonnenten in Zukunft Zugriff auf eine noch größere Auswahl an Assets haben.
Über Laubwerk
Laubwerk ist ein innovatives Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Bereitstellung von hochwertigen 3D-Pflanzenmodellen spezialisiert hat. Mit Sitz in Potsdam, bietet Laubwerk Softwarelösungen und digitale Inhalte an, die Architekten, Landschaftsplanern und Visualisierungsprofis helfen, realistische Pflanzen in ihre Projekte zu integrieren. Die Produkte von Laubwerk zeichnen sich durch ihre hohe Detailgenauigkeit und Benutzerfreundlichkeit aus, was es den Anwendern ermöglicht, beeindruckende und naturgetreue Visualisierungen zu erstellen. Durch den Einsatz modernster Technologien und kontinuierlicher Innovation hat sich Laubwerk einen festen Platz in der Branche erarbeitet.
Entwicklung im 3D Markt
Laubwerks PlantKits, die durch einfache Handhabung und realistische Ergebnisse überzeugen, füllten eine wichtige Lücke in einem Markt, der oft von hochkomplexen Softwarelösungen dominiert wird. Mit der Integration in Maxons Portfolio stellt sich die Frage, ob Laubwerks Innovationskraft in einem großen Konzernumfeld erhalten bleibt.
Innovation oder Integration?
Maxon präsentiert die Übernahme als Gewinn für die gesamte Branche. Die Expertise von Laubwerk soll in die bestehende Maxon-Produktpalette integriert werden, was zweifellos Vorteile für Maxon-Kunden bietet. Doch diese Argumentation hat aus unserer Sicht Schwächen. Wir als software3D handeln seit über 20 Jahren mit 3D Software und sehen immer wieder das gleiche Muster der großen Player.
- Zum Einen wird durch die Integration von Laubwerk in Maxon ein weiterer unabhängiger Anbieter aus dem Markt genommen. Dies reduziert den Wettbewerb und kann langfristig zu einer Monopolisierung führen.
- Zum Anderen tendieren in großen Konzernen ehemals unabhängige Teams dazu, sich an die strategischen Ziele des Mutterkonzerns anzupassen. Die Bereitschaft, radikale Innovationen zu verfolgen, kann dabei verloren gehen.
Monopolisierung im 3D Markt
Die Übernahme kleinerer Softwareanbieter ist im 3D-Markt keine neue Entwicklung. Ein prominentes Beispiel ist e-on software, bekannt für Vue, eine Software für Landschafts- und Umgebungsdesign. Nach der Übernahme durch Bentley Systems hat sich das Produkt zwar weiterentwickelt, jedoch auch stark an die übergeordnete Strategie des Mutterkonzerns angepasst. Der erste Schritt war dass man sich nur noch auf Profi-Studios und Hollywood konzentriert hat und die Software für kleinere Artists zu teuer und komplex wurde. Nachdem man dann quasi die eigene Basis verloren hat und Vue nicht mehr rentabel war, hat man die Entwicklung eingestellt und sich neue Ziele gesteckt. Am Ende gibt es besonders im Bereich der Pflanzen- und Landschaftssoftware kaum noch eigenständige Anbieter. Viele innovative Lösungen sind entweder in größere Produkte integriert worden oder komplett verschwunden.
Das führt dazu, dass Anwender zunehmend von wenigen großen Anbietern abhängig werden – und diese dann durch die Subscription (Mietlizenzen) auch noch in eine Preisabhängigkeit kommen und Software kaufen müssen, die sie in der Komplexität gar nicht benötigen.
Ironie von Maxon und Nemetschek
Interessanterweise ist Maxon selbst nicht so unabhängig, wie es oft wirkt. Als Tochterunternehmen des deutschen Softwarekonzerns Nemetschek ist Maxon Teil eines viel größeren Systems. Nemetschek, bekannt für CAD- und BIM-Lösungen, verfolgt eine Strategie der Expansion durch Akquisition, ähnlich wie Autodesk oder Adobe. Es ist schon ironisch, dass ein "großer Player" wie Maxon selbst in einem größeren Konglomerat eingebettet ist, und wenn ich mir die persönliche Entwicklung der letzten 20 Jahre in der Zusammenarbeit mit Maxon anschaue sieht man ganz klar wie aus dem "kleinen, familiären Maxon" ein Konzern wurde und dabei viele Werte und Innovationskraft durch Konzernvorgaben und Umsatz über Bord werfen musste. Und wer weiß wie lange Nemetschek das rentabel findet und ob Maxon selbst nicht irgenwann aufgehübscht und bspw. an Adobe verkauft wird. Das Gerücht gibt es ja schon ewig.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Die Übernahme von Laubwerk durch Maxon illustriert einen klaren Trend: Die Konsolidierung der Branche schreitet voran. Während Maxon und andere große Player dies als positiven Schritt verkaufen, der die "Familie innovativer Tools" stärkt, sollten Anwender kritisch hinterfragen, ob dieser Prozess wirklich Innovation fördert. Ein diverser Softwaremarkt ist entscheidend, um Kreativität und Innovation zu bewahren. Die Konzentration auf einige wenige Anbieter könnte langfristig dazu führen, dass bestimmte Anforderungen von Künstlern und Designern nicht mehr ausreichend bedient werden und man vor allem durch die Subscriptions in eine finanzielle Abhängigkeit kommt Software zu nutzen, die in der Dimension gar nicht benötigt wird.
Aber bleiben wir realistisch. Egal was ich hier schreibe oder denke. So ist der Markt und das können wir kritisieren oder hinterfragen, aber nicht ändern. Die Übernahme von Laubwerk durch Maxon mag auf den ersten Blick als Erfolg erscheinen, doch bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass dieser Schritt Teil eines größeren Trends ist, der die Diversität in der 3D-Softwarelandschaft gefährdet. Während Maxon von der Integration profitieren dürfte, bleibt abzuwarten, ob Laubwerks innovative Ansätze in diesem neuen Kontext weiterhin florieren können.
Für die Community der 3D-Künstler und Designer wird es immer wichtiger, wachsam zu bleiben und unabhängige Anbieter zu unterstützen, um Innovation und Vielfalt langfristig zu sichern.